Die Lienzer Kosakentragödie ereignete sich am 8. Mai 1945 in der Stadt Lienz in Österreich. Es handelt sich um ein tragisches Massaker, bei dem zwischen 1500 und 2000 Kosaken und andere osteuropäische Flüchtlinge von den britischen Streitkräften an die sowjetische Armee ausgeliefert wurden.
Die Kosaken waren während des Zweiten Weltkriegs Teil der deutschen Wehrmacht und wurden von den Nationalsozialisten als Verbündete gegen die Sowjetunion eingesetzt. Nach dem Kriegsende flohen viele von ihnen vor der Roten Armee und suchten Schutz bei den westlichen Alliierten.
Die britische Armee in Österreich nahm die Kosaken in Gewahrsam und versprach ihnen Schutz vor der sowjetischen Armee. Jedoch entschieden die britischen Behörden später, die Kosaken an die sowjetische Seite auszuliefern, um politische Spannungen mit der Sowjetunion zu vermeiden und möglicherweise ihre eigenen Kriegsverbrechen gegen die Sowjetunion zu verbergen.
Am 8. Mai 1945 wurden die Kosaken und ihre Familienmitglieder gezwungen, sich bereit zu machen, um nach Jugoslawien zu deportiert zu werden. Jedoch wurden sie stattdessen von den britischen Truppen an die sowjetischen Verantwortlichen übergeben. Viele der Kosaken wurden direkt vor Ort von sowjetischen Soldaten erschossen oder in Gefängnisse und Lager deportiert, wo sie später inhaftiert, gefoltert oder getötet wurden.
Die Lienzer Kosakentragödie ist ein tragischer Fall von Auslieferung und Verrat, bei dem die Kosaken von den westlichen Alliierten an ein totalitäres Regime übergeben wurden, obwohl ihnen Schutz versprochen worden war. Das Massaker hat bis heute politische und rechtliche Konsequenzen, da die juristische Verantwortung der britischen Regierung für diese Auslieferungshandlungen oft diskutiert wird.
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